Lioncast LX50

Mit dem brandneuen Lioncast LX50 Gaming Headset präsentiert der deutsche Hersteller mit Sitz in Berlin ein neues „High-End“ Gaming Headset, das mit einigen Features und simpler Bedienung aufwartet. Im Dezember 2016 erschienen, mischt ab sofort eine weitere Hardware-Schmiede im Audio-Markt mit. Da der Markt der Gaming Headsets geradezu überschwemmt ist und voll von Marketinglügen und mittelmäßigem Sound, haben wir uns ein Exemplar gesichert, um einen Praxistest durchzuführen und das Headset genauer unter die Lupe zu nehmen.

Features LX50:

  • 53mm Audio-Treiber
  • exzellente Sprachübertragung
  • modularer Aufbau
  • maximaler Tragekomfort
  • austauschbare Ohrpolster
  • nutzbar mit PC, Konsole und Mobile-Geräte

Lieferumfang LX50 :

  • LX50 Gaming Headset
  • abnehmbares Mikrofon
  • 3,5mm Klinkenkabel
  • Verlängerungskabel mit Splitter
  • austauschbare Velourpolster (Kunstleder sind bereits aufgezogen)

Die USPs des LX50 klingen einerseits erfrischend, auf der anderen Seite auch altbacken. Dennoch muss man fairerweise sagen, dass Hersteller mit Sound und Sprachübertragung werben müssen – das ist schließlich der wichtigste Grund, aus dem man sich ein Gaming Headset anschafft. Die UVP liegt bei 69,95€, auf Amazon gibt es das Headset derzeit für 59,95€ im Angebot.

Material und erster Eindruck

Da hast sich ganz schön was geändert! Seit dem November 2016 hat Lioncast ihr Erscheinungsbild komplett geändert – neues Logo, neue Farbgebung und neue Kommunikation. Die Verpackung des LX50 kann sich sehen lassen. Der typische dunkle, verspiele Touch des Herstellers hat sich in stimmiges helles Design geändert, bei dem rote Akzente auf weißem Hintergrund gesetzt sind.

Das Headset macht einen sehr guten ersten Eindruck. Gerade die Materialen wirken sehr hochwertig, es ist keinerlei Plastik zu finden. An den äußeren Ohrmuscheln befindet sich wertiges Metall, das in Schwarz glänzt und auf dem das rote Lioncast Logo eingraviert ist. Auch das Kopfband ist ordentlich genäht und verspricht auf den ersten Blick Langlebigkeit. Besondere Freude habe ich beim Anblick des Kabels. Dieses ist stoffummanetelt und wirkt sehr robust. Da Kabelbruch einer der Hauptgründe ist, weshalb Headsets kaputtgehen, ist hier scheinbar vorgesorgt worden.

Soundqualität

Vorweg möchte ich sagen, dass bei der Soundqualität immer der Preis des Produkts im Hinterkopf sein sollte. Für wenigen Euro kann man kein Audiowunder erwarten. Da das LX50 jedoch mit einer UVP von 69,95€ nur knapp unter dem Hyper X Cloud II liegt und dieses im Moment den Markt in dieser Preiskategorie anführt, ist die Messlatte hochgesetzt. Auf dem Papier sollen 53mm Soundtreiber verbaut sein – das verspricht viel.

Ingame

Im Spiel macht das LX50 einen guten Job. In Counter-Strike können die Schritte der Gegner problemlos geortet werden und auch Details werden gut ausgespielt. Überraschenderweise hat das Headset eine neutrale Abstimmung und keinerlei Probleme mit Höhen. Diese werden überraschend klar wiedergegeben. Auf der Kehrseite stehen im ersten Moment fehlender Bass, gerade bei Battlefield 1 merkt man das. Das kommt aber scheinbar durch den fehlenden Bass-Boost, auf den Lioncast verzichtet hat.

Wie in unserem Headset-Ratgeber erklärt, setzen viele Hersteller auf die Bass-Boost-Technologie, um günstigen Headsets mit schwachen Treibern künstlich mehr Sound zu verleihen. Dass der Bass dadurch unnatürlich klingt und nicht detailgetreu wiedergegeben wird, ist den meisten scheinbar egal. Durch diesen Umstand fühlt sich der Sound des LX50 im ersten Moment recht schwach an. Hat man sich einmal daran gewöhnt, erkennt man, dass hier aber die große Stärke des Headsets liegt.

Musik

Während Gaming Headsets in der Regel für Spiele genutzt werden, können gute Headsets auch für Musik genutzt werden. Das LX50 wirbt mit dem modularen Aufbau, also mit abnehmbaren Mikrofon und abnehmbaren Kabel. Das dezente Design und das abnehmbare Mikrofon haben uns dazu eingeladen, das Headset schnell zum Gaming Kopfhörer umzubauen und eine Runde in der Stadt zu drehen. Ironischerweise hatte man nicht das Gefühl, dass das Headse unangenehm auffällt – im Gegenteil. Kein Namensbranding am Headset haben dazu geführt, dass ich das Headset/Kopfhörer sehr gerne trage, wenn ich unterwegs bin.

Hauptgrund für die Nutzung ist jedoch die unglaublich gute Soundabstimmung. Musik mit vielen Instrumenten (z. B. Jazz) macht richtig Spaß und auch Tracks die in die elektronische Richtung gehen, kann man ohne Bedenken genießen. Lioncast hat hier einen fast perfekten Job gemacht und gezeigt, dass in Sachen Sound noch einiges geht.

Tragekomfort

Bei dem angegebenen Preis darf das Headset nicht drücken und muss biegsam sein. Job erfüllt, würde ich sagen. Das LX50 sitzt gut auf dem Kopf, lediglich das Verstellen der Länge hätte noch wenige cm mehr bedurft. Das Headband ist auf bequemen Material gefertigt und drückt auch nach mehreren Stunden nicht. Eine nette Idee sind die austauschbaren Ohrpolster. Von Haus aus sind Kunstlederpolster aufgezogen, die viel Abschirmung bieten und für das Gaming perfekt sind.

Die beigelegten Velourpolster hingegen sind noch einmal eine Ecke bequemer und für den Weg in die Stadt sehr gut geeignet. Auch werden Umgebungsgeräusche nicht so gut abgeschirmt, sodass man Warnsignale trotz lauter Musik noch wahrnehmen kann. Super!

Anschluss und Installation

Das Headset setzt auf einen 3,5mm Klinkenanschluss. Dadurch muss – anders als bei USB-HeadsetsUSB-Headsts werden namensgebend per USB an den Computer oder die Konsole angeschlossen und sind in den meisten Fällen Simulations-Surround-Headsets. Sie besitzen eine eigene (meist) fest verbaute Soundkarte, die die Surroundsimulation übernimmt und dabei je nach... More – kein TreiberBei Gaming und Treiber denkt man sofort an die Software für den PC. Beim klassischen Headset sind die Treiber jedoch die verwendeten Lautsprecher. Je nach Art und Weise des Headsets kommen zwischen zwei und sechs... More installiert werden. Positiv ist daher anzusehen, dass es zu wenig Störgeräuschen kommt, da bei USB-Headsets sich gerne mal die interne Soundkarte mit der Soundkarte des Headsets in die Wolle kriegt.

An den PC wird das Headset per Verlängerungskabel angeschlossen. Das normale Kabel wird einfach dort angesteckt und durch den AudioSplitter können Mikrofon- und Kopfhörer-Eingang in den PC gesteckt werden. An die Konsole und Smartphone wird das Headset über das normale Klinkenkabel angeschlossen. Die ImpedanzDie Impedanz ist der Nennscheinwiderstand eines Lautsprechers. Je geringer dieser ist, desto empfindlicher ist der Lautsprecher. In der Konsequenz bedeutet das, dass weniger Leistung notwendig ist, um dem Treiber Töne zu entlocken. Dafür haben Lautsprecher... More des Headsets führt dazu, dass am Smartphone das Headset von Grund aus leiser gestellt ist.

Einfacher kann man sich die Inebetriebnahme nicht vorstellen und selbst Laien dürften kein Problem damit haben, das Headset anzuschließen. Nice to have: da das Klinkenkabel abnehmbar ist, kann das Kabel einfach ausgetauscht werden,sollte es einmal kaputtgehen. Zwar wird auf der Webseite von Lioncast noch kein Zubehör angegeben, auf Rückfrage hin hat der Hersteller jedoch bestätigt, dass es die Ohrpolster sowie Kabel in wenigen Wochen einzeln zu kaufen gibt.

Fazit

Jeder Leser wird meine Begeisterung über das Headset bemerkt haben. Ja, das Lioncast LX50 ist ein tolles Produkt und mit dem derzeitgen Preis von 59,95 meiner Meinung nach sogar günstiger, als man es hätte anbieten können. Die starken Soundtreiber, die neutrale Abstimmung und der modulare Aufbau garantieren dem Käufer jede Menge Spaß. Zusätzlich sind die ummantelten Kabel und die austauschbaren Ohrpolster eine feine Dreingabe, die die Langlebigkeit und die Zufriedenheit defintivit stärken wird.

Ich kann dem Lioncast LX50 Gaming Headset meine volle Empfehlung aussprechen. Im Soundvergleich zum Hyper X Cloud II würde ich sogar sagen, dass das Headset vom deutschen Hersteller ganz knapp besser abschneidet. Toll gemacht, Lioncast. Wer auf der Suche nach einem guten Headset ist, der sollte das LX50 unbedingt auf seine Liste schreiben!

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